Aus der Reihe getanzt

Im letzten Beitrag habe ich noch geschrieben, dass so langsam der Alltag eintritt. Tja, kaum wurde das zu Papier gebracht schon ist es komplett überholt. Denn der letzte Freitag und Samstag war alles andere als Alltag.

Bereits bei unserem Meeting am Mittwoch wurde uns die Spende von 5 Tunneln für ein neues Gartenprojekt angekündigt und dass diese am Freitag aufgebaut werden müssen, was uns allerdings genau erwartete wurde uns nicht mitgeteilt. Am Freitag morgen war es dann so weit gemeinsam mit ein paar Leuten vom Büro ging es zu dem zukünftigen Community Garten. Dieser Garten soll auf dem Gelände des neu erbauten Departement of Development aufgebaut werden, desweiteren sollen hier ,nicht wie in den beiden anderen Gärten, eher die jungen Leute mitarbeiten. Ein paar von den zukünftigen Gartenmitgliedern waren dann auch bereits eingetroffen und gemeinsam fingen wir an den Boden aufzulockern sowie von Steinen und Müll zu befreien. Dann auf einmal wollte ich meinen Augen kaum trauen, „Wo kommen den die ganzen weisen her?“ Wir waren nur sehr grob in das ganze Projekt eingeweiht und haben das meiste erst viel spaerter und bruchstückhaft heraus finden können. Es handelte sich bei den „Wiessen“( es waren nicht alle ganz weiss), um Mitarbeiter einer Software-Firma, die im normalen Alltag damit beschäftigt ist Programme zu schreiben. Dieser Freitag war mal eine Ausnahme und denn an diesem Freitag stand Spinattunnel bauen auf dem Plan. Die Tunnel wurden von Mr. Plant, einer Gartenbaufirma bzw. Gärtnerei gespendet, dieser hatte alles organisiert und kleines „Teambuilingevent“ daraus veranstaltet. Eine echt tolle und witzige Sache wie ich finde. Alle Softwareentwickler waren in Teams aufgeteilt und haben je einen „local“ zur Seite gestellt bekommen. Jedes Team musste dann einen Tunnel aufbauen und wer am schnellsten seinen Tunnel aufgebaut hat, hat gewonnen. Marcel durfte sich einen Team anschließen, waehrend ich Brian, dem Tunnelspender, zu Seite stand und Mitglied der „Jury“ wurde. Gemeinsam haben wir folgende Titel vergeben: „The princess“, „ Clean your Act“ (schlechtes Verhalten), „the leader“, „the softest one“, „the food adictated und „the bad boy“. Obwohl ich nicht so viel zu tun hatte, war es trotzdem sehr witzig und auch sehr interessant nach dem Lunch mit den anderen zu quatschen. Und wie natuerlich nicht anders zu erwarten, gab es unter den wenigen Mitarbeiter auch einen Deutschensprachiger! Ein Schweitzer, der in Johannesburg eine deutsche Schule besucht hat und seit dem – ca. 20 Jahre- sein Deutsch auch nicht mehr einsetzen konnte. Es ist echt erstaunlich, die Deutschen sind einfach ueberall. Bei Copessa wurden hat sich uns erst letztens ein Deutcher vorgestellt, der das neue Bricksprojekt unterstuetzt.

Am Samstag folgte dann auch schon das naechste grosse Ereignis, die „Health Awareness Campain 2014“. Jedes Jahr beteiligt sich COPESSA gemeinsam mit den Joburg City Parks an den „16 Days of Activism“. Die „16 Days of Activsm“ finden immer zwischen Ende November und Anfang Dezember statt und setzt sich dafuer ein Gewalt gegenueber Frauen und Kinder zu stoppen. Normaler Weise wird ein 5km langer Fun Walk organisiert, dieses Jahr hat es aus Zeitmangel leider nicht geklappt, weshalb es nur einen Aerobic Marathon. Den Flyer fuer diese Veranstaltung haben Marcel und ich vorher gestaltet. Hier mal das Ergebnis unserer kreativen „Erguesse“



Der Aerobic Marathon ging unfaehr zwei Stunden, rund anderthalb Stunden haben die Fitten sich unter Anleitung einer Trainerin auspowern duerften, anschliessend waren die Gogos an der Reihe ein paar Minuten sich sportlich zu betaetigen. Gogos steht hier nicht wie in Deutschland fuer die etwas anderen Taenzerinnen, sondern ist einfach nur der Spitzname fuer Grossmuetter. Nachdem dann alle „Sportler“ mit Wasser und Obst versorgt waren, waren die Redner an der Reihe. Im allgemeinen haben wir nicht so viel verstehen koennen, da der Grossteil der Rede in Zulu gehalten wurde, nur ab und zu mal konnten wir ein Englisches Wort aufschnappen. Als kroenenden Abschluss hatte Martin Pieck, der Gewinner von „Coca-Cola Popstars“, einen Auftritt und hat fuer ordentlich Stimmung gesorgt. Als er dann noch stolz mit uns zwei Deutschen ein Foto machen wollte, war es mal wieder erstaunlich wie beliebt unser Land doch ist, denn auch er hatte unserem Vaterland mal einen Besuch abgestattet.

Da war noch alles ruhig


Meine Tagesaufgabe: Eis fuer das Wasser kaufen

Falls ihr euch wundert, warum sich gleich mal eine ganze Gruppe den Modischen Fehlgriff zur Neongrün getraut hat, es handelt sich hierbei um eine Aerobic Gruppe die diese Farbe als Markenzeichen hat. 

Die Gogos und die "Trainerin"


Naechste Woche stehen die Weihnachtsfeiern fuer Faranani, Waterworks sowie das Office auf dem Programm, Dann geht es auch schon ab in den ein monatigen Sommerurlaub. Bleibt also gespannt, was mich dort so erwartet.

Soweto, the place to be

Wenn sich das Wasser vor unserem Haus sammelt...

“Ey, der Regen ist wie ein kleiner Applaus, drum komm mal kurz raus und lass dich feiern!
Ey der Regen ist wie ’n tobenden Haus, komm mal kurz raus - ich glaub das munter dich auf.”

- Clueso
Du kannst dir gar nicht vorstellen wie oft mir in den letzten Wochen applaudiert wurde und wie oft ich mich selber hätte feiern können. Um ehrlich zu sein, konnte es mich nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr aufmuntern. Wenn du an Südafrika denkst, dann kommt bei dir bestimmt das Bild von Sonnenschein pur mit Menschen, die alle kurze Sachen tragen auf. An manchen Tagen trifft das auch wirklich zu, denn jetzt wo hier der Sommer beginnt, kann die Sonne einem richtig einheizen. Aber in den letzten Wochen kann es hier auch mal schnell ungemütlich werden, denn Sommerzeit bedeutet in Gauteng auch Regenzeit. Wenn man Glück hat fängt es erst Abend an zu regnen - nein, ein ordentliches Gewitter trifft eher zu. Aber an so manchen Tagen wird es recht frisch und die alle mummeln sich richtig ein. Wir Deutschen sind die “kalten” 15°C noch gewohnt, ich weiß du wirst dir jetzt sicher denken “15C davon träume noch“, und ziehen dann gerne noch ein T-shirt an. Während du von Temperaturen um die “15°C” träumst, träume ich von etwas ganz anderem -von gedämmten Häusern. Denn wenn es um die 15°C am Tag ist, kann es in der Nacht schon mal kälter werden und gerade in einem ungedämmten Haus erscheint einem sehr kalt.

peaches! ein paar konnten wir schon probieren
Mittlerweile bin ich schon über zwei Monate in Südafrika, kaum vorzustellen. Marcel und ich haben nun einen Plan erstellt, was wir insgesamt in diesem einem Jahr erreichen wollen und was dafür alles erledigt werden muss. In den Gärten wollen wir die Spinaternte mehr vorantreiben, wobei der Waterworks Garten unser größtes Sorgenkind ist. In diesem Jahr konnten wir dort nicht viel erwirtschaften, weshalb wir nicht in der Lage sind das anstehende Weihnachtsgeld auszuzahlen. Um den Waterworks Garten nicht nur von der Spinat Ernte abhängig zu machen, wollen wir ähnlich wie im Faranani Garte dort Beete anlegen.
Die Community wird bei COPESSA ja groß geschrieben, weshalb wir an zwei Tagen in der Woche einen Verkaufstag für die Community einrichten möchten. An diesem Tag soll das momentan reife Gemüse angeboten werden und dafür sorgen das die Einnahmen stetig bleiben. Im Moment kommen nur wenige Community Mitglieder und kaufen das Gemüse. Außerdem gibt es im Moment nur die Weihnachtsgeldauszahlung mit stetigen Einnahmen können den Gartenmitgliedern jeden Monat eine kleine Summe für sich zur Verfügung haben.
In meinem zweiten Bericht hast du sicherlich gelesen, dass ich geplant hatte gemeinsam mit Marcel einen neuen Computerkurs so bald wie möglich anzufangen. Der neue Computerkurs wurde erst einmal in das neue Jahr verlegt, denn im Moment führen wir noch den alten fort. Die Kinder besitzen schon einige Grundkenntnisse, die ihnen Ben und Bennet beigebracht haben, wir sind gerade dabei dieses Kenntnisse auszubauen und zu vertiefen in dem wir mit Ihnen eine Weihnachtskarte am Computer gestalten. Der nächste Kurs darf dann eine Valentinskarte gestalten für die anderen kommenden Kurse müssen wir uns allerdings noch ein paar Sachen überlegen. Vielleicht hast du ja eine Idee?!
Den Garten Club auch “Young and Green” genannt, den Ben und Bennet angefangen haben, wollen wir ebenfalls bei behalten. Die momentanen Mitglieder des Clubs lassen sich jedoch seit den Beginn der Examen-Phase nicht mehr blicken und auch davor gab es nur wenige regelmäßige Teilnehmer. Wir hoffen mit ein paar Verbesserungen diese Schwierigkeiten mit dem neuen Club zu umgehen und die Kinder mehr für das Projekt zu begeistern.
Innerhalb unseres Jahres wollen wir aber nicht nur alte Projekte fortführen, wir wollen auch unseres eigenes Projekt auf die Beine stellen. Der Faranani Garten umschließt einen Basketball Court, der wie wir feststellen mussten nicht oft zum Basketball spielen genutzt wird. Aus diesem Grund wollen wir für die Kinder der Faranani Primary School ein Basketball Training organisieren. Bevor wir mit dem Training anfangen können müssen wir dazu noch Bälle über Spenden organisieren, so dass wir Anfang des nächsten Jahres mit dem Training beginnen können.

Wie du siehst gibt es viel zu tun und so wird mir garantiert nicht langweilig. Doch so langsam trifft der Alltag ein, man hat sich eingelebt und es kommt eine bestimmte Routine rein. Früh aufstehen, duschen , Frühstücken, dann zur Arbeit. Jeden früh wird der Spinat gegossen, während die Sonne immer höher steig ähnlich wie die Temperaturen. Je nach dem wie viel wir im Büro erledigen müssen und wie viel im Garten zu tun ist, verbringen wir die Zeit an den jeweiligen Orten. Ab und zu nehmen wir noch den Weg zur Mall auf, um die Brote für das Büro und die Kinder zu holen. Schneller als man denkt, schlägt die Uhr dann auch schon vier und alle gehen in den Feierabend. Diese Woche habe ich angefangen mich einer kleinen Basketball Gruppe anzuschließen, die drei mal die Woche auf einem öffentlichen Basketball Court dreimal die Woche trainiert. Dort bin ich zwar das einzige Mädchen und auch die Jüngste, doch es tut wahnsinnig gut sich mehr zu bewegen und sich mal richtig auszubauen. Im Moment lässt meine Wurftechnik allerdings noch zu wünschen übrig und dementsprechend fällt auch meine Trefferquote aus. Dazu muss man auch sagen, dass ich die letzten zwei Jahre kein Basketball mehr gespielt habe und im Mädchen Sportkurs erscheint einem sowie alles leichter.



Am letzten Wochenende konnten wir es mal wieder genießen in Soweto und damit direkt in einer anderen Kultur gelandet zu sein, denn gemeinsam mit zwei Kumpels ging es zu einer 21. Geburtstagsparty in der Nachbarschaft. Feiern, das ist ein sehr wichtiger Bestandteil in der Südafrikanischen Kultur. Die Musik konnten wir schon von weitem hören, während sich in Deutschland der eine oder andere Nachbar über diese Ruhestörung aufgeregt hätte, kommen hier alle Nachbarn vorbei. Sehr gastfreundlich wurde uns erst einmal Essen gereicht - ohne Besteck versteht sich. An die Reaktionen der anderen, dass man auf das dazugereichte Fleisch verzichtet, hat man sich als Vegetarier mittlerweile schon gewöhnt und man bleibt stark. Denn der pap, Maisbrei, und das Chakalaka waren ohne Fleisch sehr gut. Chaka, was?! Chakalaka sind geraspelte Möhren mit Zwiebel, Chilli, Grüner Paprika in Tomatenmark und Öl, der ein oder andere fügt aber auch gerne Bohnen hinzu. Es ist eine südafrikanische Spezialität und sollte man unbedingt mal essen. Das Besteck hat man dabei nicht missen müssen hier ist man mit einer Hand. denn der pap ist wunderbar formbar. Man nimmt sich etwas vom pap, formt eine kleine Kugel und drückt dann etwas platt, so dass man eine kleine Kuhle hat. Mit dem pap vor den Händen werden sie auch nicht klebrig, so dass man in der Lage ist das Chakalaka oder irgend ein anderes Gemüse aufzunehmen. Nach dem Essen wird natürlich getrunken, der Vater des Geburtstagskind lud uns auf ein südafrikanisches Bier ein. Wir hatten schon einiges darüber gehört und waren froh endlich die Möglichkeit zu erhalten es zu probieren. Ein Freund hatte es uns als “Icecream Beer” angekündigt und es ist wirklich sehr cremig. Das Bier wird hier natürlich nicht aus Hopfenblüten gebraut, sondern aus Mais. Der Mais sorgt dagegen für eine leicht säuerlich Note, die man vom Wein gewohnt ist und ist auch nicht ganz so herb wie ein “Deutsches Bier”. Es war auch ein ungewöhnliches Bild, denn typischer weise trinken nur die Männer das Bier und so saß ich da mit Marcel unter all den Männern als weißes Mädchen.

Dann gab es noch eine große Geburtstags-”Zeremonie”, begonnen wird natürlich mit einem prayer - Religion wird hier groß geschrieben. Schon erstaunlich, dass diejenigen den die Religion vor hunderten Jahren aufgezwungen wurden teilweise strengreligiöser sind als die damaligen Unterdrückter. Nach dem prayer folgt natürlich ein Geburtstagslied und sehr ungewöhnlich endliche Reden auf das Geburtstagskind. Ich find es ist aber ein sehr schöne Idee, dass jeder Eltern, Großeltern, Verwandte, Freunde oder Nachbarn eine Rede auf das Geburtstagskind halten und die verbundenen Erlebnisse mit allen anderen teilt. Als alle Reden gehalten worden sind, ging die Feier natürlich richtig los, kaum hatte man ausgetrunken wurde einem etwas neues angeboten und getanzt wurde natürlich auch bis zum Umfallen, mir als besonderer Gast (oh mein Gott, ein Weißer!) wurden natürlich versucht alle Tanzmoves beigebracht. Der besondere Geburtstagsgast musste natürlich festgehalten werden, als ich nur nach einem Stück Kuchen gefragt habe, war danach ein kleines Fotoshooting mit allen Mamas angesagt. Im nahelegenden Club, Casban, fang der Abend dann seinen Ausklang.


Zum Schluss habe ich noch eine Bitte an dich, lieben stillen Leser. In knapp einem Monat ist Weihnachten und Weihnachtszeit ist schließlich Spendenzeit. Auf meinem Förderkreiskonto hat sich bis jetzt noch nicht viel getan, wenn du mir also eine Freude bereiten möchtest und dein Geld nachhaltig einsetzen möchtest, dann schau mal in die rechte Leiste. Dort kannst du ohne ein Numminierung, ohne eine Eiswürfel Dusche, aber mit der Gewissheit, dass dein Geld dort ankommt, wo es ankommen soll, über betterplace.org mich sowie mein Projekt unterstützen. Du musst nicht viel geben, alleine 10 € würden mich glücklich machen und können schon viel bewirken. Mal eine kleines Gedankenspiel: Meine letzten Beträge hatten, um die 25 Klicks. Wenn nur 20 davon 10€ Spenden, wurden insgesamt 200 € auf mein Spendenkonto fließen. Das ist die Summe, die ich für einem Monat brauch.
Wenn du also weiter Berichte von mir lesen möchtest, dann einfach mal die “materiellen” Geschenke dieses Jahr etwas kleiner ausfallen lassen und man macht mehr als nur eine Person glücklich.

"Fruehtau zu Berge wir ziehn, wallera"


Alles fing mit einfacheren Idee an: “Eigentlich könnte mal zu dem Berg dort laufen. Von da aus hat man bestimmt eine super Aussicht.” Solche Idee können einem auch nur während eines landen Fußmarsches zum Waterworks Garten kommen. Bei unserem dritten Marsch dachten wir so nach, was wir dieses Wochenende machen und da viel uns der Berg mal wieder ein. 

Am Sonntag morgen nach dem wir nur in den ersten Stunden des Tages in einem Club in der Nähe aufgehalten hatten, ging es dann los. Während ein großer Teil der Soweto Bewohner noch in der Kirche war, machten wir uns auf und davon, um die Landschaft Gauteng zu genießen. Vorher machten wir allerdings noch einen Abstecher zum Supermarkt, da der Regen am Samstagnachmittag einen Strich durch unseren eigentlichen Plan durch die Rechnung gemacht hatte.
Vom Supermarkt machten wir uns vorbei von Waterworks mit seinen Sharks über die große Hauptstraße Richtung Randforntain. Mit Erstaunen stellten wir fest, dass der neue Ort für das Bricks Projekt auch sehr gut zu Fuß zu erreichen ist. Mit dem Überqueren der Bahngleisen ließen wir aber auch die zunächst letzten Einzeichen von Zivilisation hinter uns. Und schon ging es über freies Feld am Rand erblickten wir noch alte längst verlassene Farmen. Querfeld ein ohne einen Weg mit nur unserem Ziel vor Augen bewegten wir uns immer weiter weg von Protea Glen. Ab und zu kreuzten wir eine Straße alle verlaufen allerdings parallel zum Berg, so dass wir keiner lange folgen. Es war echt faszinierend, wir legten zwar keine große Strecke zurück, doch man hatte das Gefühl man würde sich durch unterschiedlichste Vegetationszonen bewegen. Mal liefen wir durch ein eher grüne Graslandschaft mit gelben Blumen und schon war man zwischen etwas höheren trockenen Grass mit einigen Strohblumen hier und da. Nach dem wir dann gut zweidrittel unsere Strecke zurückgelegt hatten machten wir uns und der Berg nicht mehr nur eine kleine Anhöhung am Horizont war, sahen wir zu unserem Erstaunen kleine Flieger über uns kreisen. Kurz vor dem Hügel befand sich, wie wir später feststellten ein kleiner Flugplatz. Auf diesem heben scheinbar ab und zu mal ein paar Hobby Piloten in die Lüfte ab. Nun hörten wir auf einmal nicht nur leichten Vogelgezwitscher sonder auch ab und zu ein paar Motorgeräusche. Zumal wir meist mehr Vogel nur hörten als das wir sie wirklich sahen. Dann nach über Dreistunden Fußmarsch und einer kurzen Kletterpartie standen wir oben auf den Hügel, der Ausblick war echt super! Auf der einen Seite erblickten wir im Vordergrund die durchlaufene Graslandschaft mit dem kleinen Flugplatz und im Hintergrund ganz Soweto, die Heimat von über 3 Millionen Menschen, selbst die Orlando Tower waren von hier aus sehr gut zu erkennen und da ganz hinten im Dunst der Stadt ragte die Skyline von Joburg in die Höhe. Auf der anderen Seite erblickten wir dagegen das “Hinterland”, grüne Wiese mit kleinen Farmen und ein Teil vom Stadtrand sowie weitere Bergketten - die alle Teil des Rands um Joburg sind. 
Der Rand, der auch Namensgeber für die südafrikanische Währung ist, ist der durch einen Meteoriteneinschlag vor über viel Milliarden Jahren entstanden ist. Alleine dieser Meteoriteneinschlag hat dafür gesorgt, dass Joburg heute existiert. Durch die damals einwirkende Hitze und des hohen Drucks, der durch den Aufprall entstanden ist, haben sich die verschiedenen Metalle besonders das Gold in der Tiefe der Erde bilden können.

Zurück auf unseren Berg, hier genossen wir unsere Aussicht ausgiebig mit einem guten Picknick. Mich hätte aber gerne interessiert nach wie langer Zeit sich mal wieder ein paar abenteuerlustige Menschen hier hoch bewegt haben. Zwar konnten wir hier oben recht viele Hinterlassenschaften von Ziegen oder Schafen entdecken, doch die Südafrikaner sind eher Lauffaul. Die Gesichter von unseren Kollegen auf Arbeit als wir von unserem “kleinen” Tour am Wochenende erzählten, sagte einiges. Aber auch erst neulich bei einem Braai mit unserem Nachbarn konnten, berichtet einer seiner Freunde etwas entrüstet von seinem Aufenthalt in Dänemark. Die Leute dort glauben eher das Laufen als in das Auto. Es liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass in Dänemark und allgemein in Europa nicht alles breit in die Fläche gebaut wird und man eher nur ab und zu mal ein einstöckiges Haus im Stadtbild entdeckt. Hier ist es eher genau umgekehrt, es ist viel mehr außergewöhnlich hier mal ein zweistöckiges Haus zu entdecken. In den besseren Gegenden ist das schon häufiger der Fall doch die Mehrfamilienhäuser, die ich aus dem Stadtbild gewohnt bin, habe ich hier noch nicht erkennen können. Auf der anderen Seite leben hier recht viele Menschen in einem solchen Bungalow, dass man wie wir nur zu zweit auf rund fünfzig Quadratmeter nur zu zweit wohnt trifft man nicht so häufig an.

Der Rückweg ging dann etwas schneller, nicht nur weil einem nun die Strecke vertraut war. Im Nachhinein viel uns auf, dass wir einige Schlängellinien gelaufen sind. So dass wir dann tot müde zu Hause nach über sechs Stunden wandern angekommen sind, zwar haben wir den Vorteil genossen nicht wie in den Alpen oder im Mittelgebirge immer Bergauflaufen zu müssen, doch die Grasbüschel haben für einen sehr unebenen Untergrund gesorgt, die Waden und Knöchelgelenke haben auch sehr viel mitgemacht an diesem Tag. Mit entsetzten unsere Sonnenbrand auf den Schultern begutachteten. Der Hartnäckige Staub hat sich selbst durch meine guten Wanderschuhe getraut und dementsprechend sahen, dann meine Socken und Füße aus. Glücklicher Weise hinterließ dieser ganze Fußmarsch keinen Muskelkater, so dass wir dann ohne Probleme am nächsten Tag wieder im Faranani Garten mit wässern helfen konnten.

Zum Schluss mal wieder ein paar Impressionen:

Man koennte denken, man befindet sich auf einem gruenen Feld in Deutschland



Vereinzelt fanden wir auch Baeume, die allerdings meist von Blitzeinschlaegen zerstoert waren. Es war auch ungewohnlich, da einige so weit weg von der "Zivilisation" wie ein einer Reihe gepflanzt wirkten

Hinterlassene Spuren


Aus dem Dunst der Stadt steigen die Hochhaeuser empor

Der Anstieg ist dann doch etwas steiler als gedacht

die andere Seite

On the top

Endlose Weite


Ameisen versuchen sich einen neuen Huegel zu bauen

Der Spinat, die Seedlings, die Sonne... HURZ

In den letzten zwei Wochen ging es mit der Spinaternte endlich voran. Wie ich auf der Seite „Was machst du in Südafrika?“ geschrieben habe, arbeite ich hier in zwei Gemeinschaftsgärten mit. Der eine Garten, der Faranani Garten, ist in der Nähe von unserem Büro und liegt hinter der Faranani Primary School. Ursprünglich war es nur eine vermüllte Fläche auf der, die Kinder während der Pause gespielt haben. Allerdings war das nicht gerade ein sicherer Spielplatz und die Kinder konnten meistens nicht beaufsichtigt werden. Aus diesem Grund hat sich Copessa entschlossen, den Kindern eine sichere Umgebung zu schaffen und diese vermüllte Fläche anderweitig zu nutzen – der Gedanke eines Gemeinschaftsgartens wurde geboren. In diesem Gemeinschaftsgarten soll der Community, die Möglichkeit gegeben werden ihr eigenes Essen anzubauen und durch den Verkauf von Obst und Gemüse Geld einzunehmen. Mittlerweile gibt es diesen Garten seit fast fünf Jahren. Er besteht aus einem großen Tunnel mit Bewässerungsanlage und zehn kleineren Tunneln. In all diesen Tunneln wird Spinat angebaut, auf der restlichen Fläche Pfirsichbäume und Gemüsebeete in denen Zwiebeln, Kürbis, Mais, Weißkohl, Tomaten und Erdbeeren angebaut werden, verteilt. Der Spinat von diesem Garten ist schon eher fertig gewesen, so dass wir in der Lage waren bereits viermal Spinat zu ernten.

Der zweite Garten ist der Waterworks Garten liegt dagegen dreißig Minuten Fußmarsch vom Faranani Garten entfernt. Dieser Garten ist nicht ganz so groß wie der Faranani Garten und liegt bei den Sharks. Dort sind im Moment nur sechs kleineren Tunneln. Der Spinat hier ist erst diese Woche erntebereit geworden, weshalb hier erst einmal ernten konnten.

Der geerntete Spinat wird an den nahegelegenen Supermarkt, Pick´n´Pay verkauft. Das dabei eingenommene Geld wird dann auf dem Copessa Konto gesammelt, mit diesem Geld werden dann neue Seedlinge oder andere Sachen, die der Garten benötigt, gekauft. Desweitern wird ein Teil des Geldes am Ende des Jahres an die Mitglieder des Gartens ausgezahlt.

Die Seedlings bzw. die Jungpflanzen sind gerade ein harter Brocken. Als ist vor über einem Monat hier ankam, hieß es die es müssen so schnell wie möglich weitere gepflanzt werden. Beim letzten Kauf gab es Lieferungsengpässe, weshalb noch nicht alle Tunnel in den jeweiligen Gärten bepflanzt werden konnten. Nun mussten noch die alten Seedlings bezahlt werden, die Finanzlage der beiden Gärten gecheckt werden und und und. Lauter Dinge, die den Kauf so lange verzögert haben. Am Mittwoch sollten die Seedlinge, dann endlich gekauft werden. Doch dort angekommen wurde uns erklärt, dass diese am Morgen bereits an jemand anderen verkauft wurden. Nun müssen wir versuchen die Jungpflanzen versuchen, wo anders auf zu treiben. Es bleibt also spannend.

Der Spinat im Faranani Garden

The new Berlin?!

Nach dem wir letztes Wochenende einen Abstecher nach Orlando West gemacht haben, ging es dieses Wochenende etwas weiter weg. Nach Joburg! Marcel und ich haben uns so auf den Weg zu Urs und Fabian, zwei anderen Freiwilligen unsere Entsenderorganisation SAGE Net, gemacht. Die beiden hatten Glück und ihr Visum im Gegensatz zu uns beiden pünktlich bekommen und sind so schon über einen Monat in Südafrika, so dass sie uns ihre Stadt sehr gut zeigen konnten.

Gleich nach der Arbeit haben wir zu Hause schnell unsere Sachen für das Wochenende zusammen gepackt und ein Minibustaxi nach Joburg gesucht. Das erste Taxi in das wir eingestiegen sind, ist erst einmal noch in Soweto herumgekurvt und hat uns dann an ein anderes Taxi weitergegeben. Freitagnachmittag ist die Anzahl der Leute, die in die Stadt wollen allerdings eher begrenzt und so war es recht entspannt, die etwas längere Strecke über den Highway mit nur einem weiteren Fahrgast zurückzulegen. Mit dem Minibustaxi gelangten wir allerdings nur bis zum Taxi Rank, die Minibuszentrale. Von hier aus fahren die Minibusse in eine alle Richtung los. Joburg ist rießig und dementsprechend viele Minibusse benötigt es das gesamt Gebiet zu bedienen, aus diesem Grund erschreckte sich der Taxi Rank über drei Etagen. Als Unbekannter erscheint es einem ziemlich schwierig und sehr unübersichtlich den Minibus zu finden, der zu seinem gewünschten Ziel führt. Ein weiteres Mal wurde uns hier die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Südafrikaner bewiesen, nach kurzen rumfragen wurden wir zu unserem gewünschten Minibustaxi geführt. Mit dem ging es dann ab nach Melville, zu der Unterkunft von Urs und Fabian. Das war im Gegensatz zu unserem vorherigen Taxi prall gefüllt. Dort angekommen, ließen wir den Abend in Joburgs Kneipenmeile der 7. Street in Melville.

Den Samstag ließen wir dann entspannt angehen und so ging es zum Mittagessen auf den Neighbourgoodsmarket. Der Markt ähnelt dem anderen Markt, Arts on Main, auf dem ich bereits war sehr. Hier findet man ähnlich viele Stände an denen man Essen kaufen kann, hier gibt es dagegen nicht so viel Kunst, sondern tritt hier immer eine Band/ Musiker auf. An einem der Stände konnten wir sogar ein kleines Stück Heimat entdecken, dort gab es nämlich Vanille Kipfel zu kaufen. Scheinbar wurde keinem dort mitgeteilt, dass es sich um ein Weihnachtsgepäck eigentlich handelt. Es war auch etwas anderes nicht mehr der einzige Weiße zu sein. Das ließ sich jedoch schnell ändern, denn nach dem Essen sind wir einmal durch die Stadt gelaufen, um zum „Top of Africa“ zu gelangen. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um das größte Gebäude Afrikas. Auf dem Weg dorthin wurden einem , eine komplett andere Seite gezeigt. Noch vor kurzem war man beim Neigbourgoods Market, das einem das Gefühl von New York oder Berlin mit seinen alternativen Szenen vermittelt, und im nächsten Moment geht man durch Straßen an denen sich ein Obst und Gemüse Stand und Billig Klamotten Läden aneinanderreihen und zwischendrin wird einem angeboten seine Haare flechten auf die unterschiedlichsten Weisen flechten zu lassen. Von außen wirkt der „Top of Africa“ nicht gerade aufregend, in der 50. Etage angekommen sieht der Blick dagegen anders aus. Neben dem guten Ausblick fanden sich auch noch einige Infotafeln zur Stadtentstehung,

Mitten in der Stadt findet man auch solche Unterkuenfte


Unendlich weit erstreckt sich diese Stadt
Gemeinsam mit ein paar Freunden von Urs und Fabian, ebenfalls deutschen Freiwilligen, ließen den Tag in einem Club sehr gut ausklingen.

Bevor wir uns am Sonntag wieder zurück nach Soweto machten, besuchten wir das Melville Koppies Nature Reserve und liefen durch Meville. Die Straßen erinnerten eher an Amerikanische Suburbs und waren damit der totale Gegensatz zu den Straßen, die wir in Soweto gewohnt sind. Aber auch hier fand man eher häufiger Einstöckige Gebäude. Die Koppies waren nicht nur Landschaftlich Wunderschön, auch der Blick den wir von dort aus genossen konnten. Es ist unglaublich wie groß diese durch den Goldabbau gewachsene Stadt ist. Wenn man diesen Aussicht genießt, kann man sich nur schwer vorstellen, dass Südafrika nur 50 Mio. Einwohner und damit weniger Einwohner als unseres kleines Deutschland hat. Das fast so groß wie alle Gauteng, die Provinz in der Pretoria, Johannesburg und Soweto liegen.
Melville, im Vergleich zu Soweto ist es unglaublich gruen




Ubuntu, Wäsche und Touristen

Meine neue Heimatadresse


Wenn ich mein Wochenende in nur drei Worten beschreiben müssten, dann würde es wahrscheinlich so auffallen.

Ubuntu


Nach nun zwei Wochen am anderen Ende der Welt, wird der Drang sich endlich mal wieder neben dem morgendlichen gießen sich körperlich zu verausgaben immer größer. Also ging es für Marcel und mich am Samstagmorgen zur Outdoor Gym. COPESSA hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, einige der vermüllten Flächen umzugestalten und für die Community nutzbar zu machen. Dabei ist neben einem Spielplatz für Kinder mit einer Bibliothek, ein Park mit der von mir erwähnten Outdoor Gym entstanden. Glücklicher Weise waren dort nicht wie am Abend zuvor Kinder da, die die dortigen Sportgeräte zu Spielgeräten umgewandelt haben. Nach etwa einer viertel Stunde gesellte sich noch ein Familienvater zu uns, der sich angeregt mit uns zu unterhalten anfing und unbedingt mit uns in Verbindung bleiben wollte, damit wir die Gegend besser kennen lernen können. Also mal sehen, was sich noch alles so ergibt! Doch das war nicht die einzige freudige Begegnung mit den Bewohnern von Protea Glen. Nach unserem einstündigen Sportprogramm sind wir weiter zur Mall gegangen, um noch ein paar Sachen für das Wochenende zu kaufen. Auf unserem Heimweg begrüßte uns eine Mutter und verwickelte uns prompt in ein Gespräch. Von ihr wurde uns erneut das lokale sogenannte Lebensmotto nahegebracht: Ubuntu. Damit soll ausgedrückt werden, man selber ist nur, weil die anderen sind und umgekehrt gilt natürlich das gleiche. Die anderen können nur sein, weil du selber bist. Je größer das Netzwerk ist, umso besser.

Wäsche


23 kg – für ein Jahr erscheint einem recht wenig. Das bedeutet, aber auch das nach zwei Wochen die saubere Wäsche irgendwann mal aufgebraucht ist. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass wir in unserem Haus eine Waschmachine vorfinden. Diese ist scheinbar im Vermieterwechsel und Renovierungsprozess auf der Strecke geblieben. Nun blieb mir auf die Schnelle nichts anderes übrig als ganz Oldschool die Wäsche mit der Hand zu waschen bzw. sie teilweise zu treten.




Touristen


Nach dem der Samstag recht entspannend verlief, schlüpften wir am Sonntag mal in die Rolle eines typischen Deutschen, Tourist sein. Soweto ist eines der größten Townships in ganz Südafrika und befinden wir wohnen im neuesten Teil von Soweto, das bedeutet auch, dass wir im äußersten Teil von Soweto wohnen. Orlando West dagegen liegt dagegen so ziemlich im Zentrum von Soweto und gehörte vor der Einführung der Townships durch das Apartheidregimes noch zu Johannesburg. In Orlando West finden sich einige Touristische Auspflugziele, die wir auch einmal abgrasen wollten: Die ehemalige Heimatadresse zweier Friedensnobelpreisträgern, Mandela und Tutu und das Hektor Peterson Museum. Die große Frage war aber: Wie kommen wir dahin? Unser netter Nachbar half uns dabei aber aus. Wir mussten als erstes zu einer Minibus Zentrale, namens Bara, und dann weiter nach Orlando West. Nach circa einer Stunde Fahrt durch Soweto waren wir dann auch da und sofort merkte man: Wir sind an einem Touri-Magneten. Es reihte sich ein Verkaufsstand mit Souvenirs an das andere, ähnliches konnte man bei den Gaststätten feststellen und auch der ein oder andere Straßenkünstler begegnete uns. Unsere erste Station war dann das Nelson Mandela Haus, in dem der spätere Führer insgesamt 15 Jahre gewohnt und gelebt hat. Im Vergleich dazu hat er allerdings mehr Zeit in Gefangenschaft gelebt, diese Zeit nahm nämlich 27 Jahre ein. Im Mandela Haus wurden wir von einer Freiwilligen herumgeführt, die uns so schnell wie möglich alle wichtigen Fakten zu Nelson Mandela herunter rattern konnte. Wie alle typischen Township Häuser hat diese auch nur eine begrenzte Fläche und diese wurde mit möglichst vielen Ausstellungstücken bestückt. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir für den Eintrittspreis von R60 mehr erhofft. Da mir auch noch einige Fakten zu Nelson Mandela bekannt waren. 
Das Mandela Haus

Briefe von Mandela, 500 Woerter durfte er damals nur in seinem Brief verwenden

Spenden aus aller Welt. Nah wer erkennt den neuen (!) 5 Euro schein?


Street art die uns auf dem Weg zum anderen Museum begegnet ist



Weitere ging es dann zum Hector Peterson Museum. Am 16. Juni 1976 fand in Soweto, Orlando West ein Schüleraufstand gegen das damalige Bantu Bildungssystem, viel mehr gegen die Einführung von Afrikaans als Unterichtssprache anstelle des normalen English. Der Aufstand der zu nächst friedlich begann, begegnete die Polizei gewaltsam – das fast hunderte Tote und viele Verletzte mit sich zog. Dabei muss man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich dabei um Schüler, ja ganz normale Kinder, handelte. Das Foto des toten 13-jährigen Jungens Hector Peterson ging um die Welt und sorgte neben dem Massaker von Sharpeville 1962 erneut fuer weltweite Diskussionen um das damalige Regime South Africas. Die in der Straße verteilten Infotafeln bereiteten einen schon ein bisschen darauf vor, was einem in dem Museum erwartet. Das Museum ist wahnsinnig gut aufbereitet und gibt die damalige Situation der Schüler sehr gut wieder, das Mandela Haus konnte da nicht mit halten! 

Danach ging es schon so langsam zurück, auf an einem Aussichtpunkt haben wir uns nochmal verwirklichen können wir rießig der Township ist und konnten nur Ansatzweiße begreifen, wie viele Menschen hier leben müssen.


Die Orlando Tower, ehemalige Kuehltuerme die nun zum Bungee Jumping einladen

Muell ist ein wahnsinnges Problem in Soweto, selbst die Touri Orte bleiben davon nicht verschont


Zwar ein weiter Blick, aber unseren Ortssteil von Soweto kann man trotzdem nicht sehen.

Der Rückweg ging dann etwas schneller. Der rappelgefüllte Minibus nahm von Bara aus den schnelleren Weg über den Highway, so dass wir dann wieder vertrauten Boden betreten konnten.

Protea Glen, Ext. 11




Nach einer halben Woche in dem Bed und Breakfast ging es dann für mich endlich in das Haus im Protea Glen, Ext. 11! Damit ich hier allerdings nicht ganz alleine bin, übernachtete Kopano, eine Freiwillige von hier, mit im Haus. Gemeinsam ist man ja schließlich weniger allein. So konnte ich kurz nach dem ersten Einkauf in der Mall, endlich die ersten Erfahrungen machen mit den taxis machen. Bustaxi?! Das sind Minibusse in privater Hand laufen und DAS Beförderungsmittel in ganz Südafrika ist. Also man hält einfach den Finger raus und dann hält schon einer der vielen Busse, die „Taxis“, an. Man sagt flott, wo man hin will und wenn man Glück hat bekommt man gleich beim ersten Mal das Taxi ab, das auch in deine Richtung fährt. Wenn nicht, dann muss man auf das nächste warten.

Meine ersten Arbeitstage habe ich auch schon hinter mich gebracht, allerdings läuft alles noch etwas sehr schleppend. Es ist gerade Spinaternte angesagt- normaler Weise. Aber wir müssen noch die neugekauften Spinatpflanzen bezahlt werden, es muss geklärt werden, wann der Spinat geerntet wird und an den hier nahegelegenen Supermarkt verkauft wird. Denn es müssen diesen Monat noch neue Jungpflanzen in die Erde gebracht werden, aber bevor man neue kauft, sollten schließlich auch die alten Abbezahlt werden und auch noch etwas Geld rein kommen. Das heißt Finanzen checken und auf den neusten Stand bringen sowie mit allen Beteiligten quatschen. Nach langem Hin und her, war dann diesen Mittwoch endlich ein Meeting gemeinsam mit den ganzen Mamas und Papas angesagt. Doch leider sind die English Kenntnisse, der Mitglieder, nicht die besten und so wurde in Zulu gesprochen. Man konnte eigentlich nur gespannt, darauf hoffen, dass das eine oder andere Englische Wort mal fällt. Erstaunlicher Weise konnte das gesamte Meeting danach in nur fünf Minuten für uns zusammen gefasst worden.

Doch am Montag ist es dann endlich so weit, die Spinaternte beginnt! Nun kann man mehr tun als nur das morgendliche Wässern der Spinatpflanzen. Der geerntete Spinat wird dann an einem Supermarkt in der Nähe verkauft, mit dem Erlös können dann neue Jungpflanzen sowie Dünger verkauft werden. Ganz am Ende des Jahres wird ein Teil des eingenommen Geldes zu dem an die Mitglieder ausgezahlt. Momentan sind die Garten Projekte noch NGOs, der Gedanke ist allerdings aus dem Garten ein Business aufzubauen, um damit eine geregeltes Einkommen für die Mitglieder zu schaffen.

Auf meiner Agenda steht sonst noch den alten Computer Kurs abschließen und einen neuen Kurs zu eröffnen. Die Kinder dafür wurden schon gefunden, allerdings muss den alten Teilnehmern noch ein Zertifikat ausgehängt werden.

Nachmittags geht es für mich meist noch einmal in den Garten gemeinsam mit den Kindern von Young and Green. Das ist der Garten Club, der für die siebte und damit die älteste Klasse der am Garten gelegenen Primary School. Unsere Vorgänger, Ben und Bennet, haben diesen Kurs angefangen und gemeinsam mit den Kindern bereits einige Stunden absolviert. Mittlerweile hat sich jedoch ein ziemlich kleiner Kern an regelmäßigen Teilnehmern herausgebildet. Da der Garten Club nun ein paar Wochen durch die spätere Anreise von Marcel und mir pausieren musste, haben wir noch einmal alle bereits behandelten Themen wiederholt. In unseren gemeinsamen Treffen wollen wir natürlich nicht nur jedes Thema theoretisch behandeln, die Kinder sollen auch praktisch tätig werden. Dafür müssen wir aber unserer Kreativität noch etwas auf die Sprünge helfen.

Nicht nur während des Meetings, innerhalb des kompletten Alltages hier merkt man, dass zwar jeder Englisch sprechen kann, aber man doch lieber in seiner eignen Sprache spricht- oder auch mal drei Sprachen in einem Satz packt. Das bedeutet, man muss sich der Herausforderung stellen eine neue Sprache nicht in seiner Muttersprache zu lernen und dass ohne einen direkten Leitpfaden. Einige Wörter habe ich mir bereits merken können, doch nur wenige konnte ich auch schon anwenden.


Das können wir aber gleich mal ändern: Nisale Kahle! Das bedeutet Good Bye. Dann bis zum nächsten Eintrag!

How are you?

„Hey, could you help me, please?“

“Hi, how are you?”

“I am searching for my bag…”

“How are you?!”

Ja, das war wohl die erste Erfahrung, die ich kurz nach dem ich die Passkontrolle verlassen hatte, in Südafrika machen durfte. Wie ich allerdings im Laufe des Tages feststellen durfte, erkundigt man sich hier immer zuerst nach der Gemütslage des anderen und erst danach unterbreitet man dem anderen sein Anliegen. Im ersten Moment habe ich das allerdings überhaupt nicht wahrnehmen wollen. Ich war auf der Suche nach meinem Koffer.

Der Antrag bei der Passkontrolle war so groß, dass nachdem ich die Kontrolle hinter mich gebracht habe auf der Anzeige keine Angabe zur Kofferausgabe meines Fluges mehr finden konnte. Als ich die mir gestellte Frage der Flughafenangestellte beantwortet habe, bin ich dann auch sehr schnell und ohne Probleme zu meinem Koffer gekommen. Melanie, meine Betreuerin für dieses eine Jahr, konnte mich auf Grund dieser „Komplikationen“ auch erst ca. eine Stunde nach meiner Landung in Empfang nehmen.

Gleich darauf ging es auch schon nach SoWeTo (=South Western Territory), der Flughafen liegt im Osten von Johannesburg, dass bedeutet eine Stunde Fahrt. Doch erneut lernt man mal wieder seine deutschen Macken kennen, denn ich wollte von Melanie wissen, was der Plan für heute wäre. Tja, in Südafrika hat kaum einer einen Plan und so gab es für heute keinen Plan- alles ist eben ein „bisschen“ unorganisiert. Macht euch also schon mal auf meine Rückkehr gefasst, wenn ich dann noch unorganisierter und verpeilte als je zu vor, zurück kehre!

Nun nach einer Stunde kamen Melanie und ich in Soweto im Copessa Büro an. Auf dem Weg dorthin wurden mir die extremen Unterschiede zwischen Arm und Reich im Land schon so langsam bewusst. Wenn ich auf die eine Seite des Highway sah, blickten mir die Sharks, die Wellblech-Hüten entgegen, welche allein durch minimalistische Zäune getrennt werden. Auf der anderen Seite blickten mich dagegen, recht große Einfamilien-Häuser an, die durch hohe Mauern und Sicherheitsanlagen getrennt waren. Sehr auffällig war für mich auch, der erste Unterschied der Vegetation. Während bei euch so allmählich die Bäume ihre Blätter färben, so muss man sich eher nach großen Bäumen Ausschau halten.

Bei Copessa werde ich von den dortigen Freiwilligen so herzlich empfangen, wie ich es nur von sehr engen Freunden gewohnt bin. Alle waren total fröhlich und freundlich mich endlich kennen zu lernen. Wie es nun aber weiter gehen soll? Gute Frage!

Nach langen hin und her, fuhren Melanie und ich wieder zurück Richtung Johannesburg. Melanie musste nach Sophiatown und konnte mir außerdem nicht alles zeigen. Dr. Nobs, meine Chefin, nahm mich dann entgegen und wir machten uns auf zu meiner momentanen Unterkunft: einem Bed& Breakfast. Nach dem Auszug von Ben und Bennet, meinen Vorgängern, musste das Haus erneut gestrichen werden. Die Malerarbeiten, sollten eigentlich am Mittwoch fertig sein. Aber in Südafrika, wie ich ja bereits erwähnt habe, verläuft alles eben ein bisschen anders. Nun sitzt ich in meinem niedlichen Bed& Breakfast- Zimmer, welches bis Mittwoch nun mein neues Heim sein wird und schreib euch diese Zeilen. 

Diese wünderschönen Sträucher lächeln einen von über all an




Food, a lots of food!


Nachdem es am Samstagnachmittag relativ ruhig war, ging am Sonntag richtig los. Die Tochter und der Sohn meiner Chefin zeigten mir ein bisschen ihre Heimatstadt und wir fuhren in die Innenstadt von Joburg. Der Cousin von ihnen kam auch mit, ihn sollten wir aber an der Universität abholen. Aber er hatte es auch nicht so mit der Pünktlichkeit, was aber auch nicht schlecht war. Denn so zeigten sie mir ein bisschen ihren Uni-Campus. Er ist wirklich groß, er ist so groß, dass wir mit dem Auto reinfahren konnten und dort das Auto abgestellt haben. Denn ohne Auto geht in diesem Land leider nicht viel. Joburg hat zwar ein Bussystem und zusätzlich gibt es im ganzen Land, die Minibusse, aber all das ist nicht sehr verlässlich.
Unisport wird in hier auch sehr groß geschrieben. Es gibt einen Schwimmeranlage, einen Basket-, Fußball-, Hockey- (!), Rugby- und Cricketpaltz, alle das findet man neben den ganzen Fakultäten auf einem Unicampus. Eine wirkliche Mensa haben sie dagegen nicht, es sind eher Imbisse. Diese findet man neben, Bücherläden, Friseuren und anderen Shops. 

Schwimmen! Ja, wenn man sich mal nach der Vorlesung erfrischen will - Umziehen und los geht das Vergnügen

American Stile: ähnliche Bibliotheken und ähnliche Veranstaltungen. Hier fand gerade eine Miss Wahl statt!

Der Cousine, hat sich mittlerweile eingefunden und ging es auf zum Markt. Dort gibt es lauter Essenstände und man würde sich am liebsten einmal durchessen. Neben den „Fressständen“, findet man dort noch in einigen Räumen noch Kunst ausgestellt und man kann Klamotten kaufen.

Wir sind dann noch ein bisschen durch Joburgs Straßen geschlendert und dann ging es auch schon wieder heim. Da Bilder meist mehr als tausend Worte sagen, zeig ich euch einfach mal die Bilder, die ich gemacht habe.



Wer hat meinen Blog fleißig gelesen?! Drum, ist DIE afrikanische Zeitung und hat eine wichtige Rolle zum Sturz des Apartheids-Regime beigetragen.






So ein wunderschöner Innenhof!




Wie mir mitgeteilt wurde, ist das die Gegend in der sich die Hipster von Joburg herumtreiben.